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Mein erklärtes Ziel war immer, zweimal über die Rampe zu fahren. Am Start in San Rafael und im Ziel in La Rioja. Wie das mit dem Rennen so ist, das konnte ich mir überhaupt nicht vorstellen. Und man kann es sich auch nicht vorstellen, denn es ist eine einmalige, wahnsinnige, aufregende, schöne und überaus anstrengende Sache. Bis auf mein lädiertes Bein, hat an meinem Körper alles funktioniert und in meinem Kopf auch.

Vor dem Start zur 5. Etappe wurde ich mit Hilfe auf mein Quad gehoben, denn alleine hätte ich es nicht geschafft. Der letzte Start in diesem Rennen, den habe ich nochmals so richtig genossen. Ab ins Ungewisse, wo führt uns der Weg diesmal durch? Aber nach ein paar Kilometern war schon klar, dass ich die Spezialetappe nicht schaffen kann mit dem Bein. Ich konnte nicht mehr richtig schalten, wollte aber unbedingt ins Ziel kommen. Denn nur, wer es mit dem Fahrzeug bis ins Ziel schafft und in den Parque Fermée kommt, der darf danach über die Rampe und die Medaille entgegennehmen. Da ich ja bis dahin eh schon keine Chance mehr hatte, in der Rangliste nach oben zu kommen, habe ich abgekürzt und einige Strafminuten in Kauf genommen. Ich hatte meine kleine Uhr am Quad im Auge und wusste, ich musste bis um 15 Uhr dort sein und hatte 143 km Verbindungsetappe zu fahren. Also, auf der Hauptstrasse noch einmal mit dem Bein hochschalten in den 5. Gang und Gas geben. Um 14.30 h habe ich dann den Parque Fermée erreicht und wusste, dass ich es geschafft habe.

Es gab auf dieser Ruta 40 viele Ausfälle, viele nicht gerade glimpflich verlaufene Unfälle. Mit Bedauern habe ich an all diese Piloten gedacht, mich aber dennoch auf die Rampe gefreut. Gaston Pando und ich sind zusammen auf die Rampe, denn wir sind ja im selben Team. Und das Team hat zusammengehalten. Die Medaille übergestreift zu bekommen ist wirklich ein grossartiger Moment. Dann sind alle Mühen und Leiden vergessen. Immerhin habe ich noch den 14. Rang in der Gesamtwertung  erreicht.

Mein Yamaha Raptor 700 R, genannt „Big Brother“ habe ich dann noch ins Biwak geschafft, bin abgestiegen und habe mich von meinem treuen Fahrzeug still verabschiedet.

Nun sitze ich geduscht vor dem Compi, einen langen Bericht mit all den vielen Eindrücken, kann ich jetzt nicht schreiben. Es ist einfach zu viel, was mir durch den Kopf geht und zudem habe ich einen Bärenhunger. Also, erstmal Essen gehen und dann endlich lange schlafen. Morgen geht es zurück nach La Cumbre, lächerliche 400 Kilometer mit dem Auto über eine asphaltierte Strasse …

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