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05. März 2018

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Der Start war gleich hinter dem Desert Camp. Am Start muss man 30 Minuten vor der eigenen Startzeit sein, sonst gibt es Strafminuten aufgebrummt. Natürlich war ich rechtzeitig dort. Doch meine Startzeit wurde dann nach vorne geschoben, weil sich Sam, ein Quad-Fahrer aus unserem Team schon aus dem Rennen zurückgezogen hatte.

Gleich nach dem Start hatte ich wieder ein Problem mit dem Roadbook. Wo, verdammt nochmal, war der Einstieg in die ersten kleinen Dünen? Also drehte ich einen Kreis und fuhr dann hinter einem Auto her, welches zielstrebig seinen Weg nahm. Nun, man soll nicht anderen hinterherfahren, aber irgendwie schaffte ich es nicht, den Einstieg auf die Strecke zu finden nach dem Start. Die ersten Sandberge nahm ich mit Bravour, um dann danach auf einer anthrazit-grauen Fläche zu gelangen. An einem Wirrwarr von Spuren war dann auch bei mir der Navigationsfaden gerissen. Also, wo musste ich genau nochmal hin? Zu meiner Freude kam mir ein Side-by-Side entgegen. Und die Crew hielt auch an. Aber nur, um mir mitzuteilen, dass sie sich auch verfahren hätten. Schnell wurde klar, dass Fahrer und Navigator keinen Plan hatten, wie es weiter gehen sollte.

Das GPS, welches wir alle auf unseren Fahrzeugen montiert hatten, war Wochen zuvor schon mit einer Liste von Waypoints und deren Koordinaten gefüttert worden. Diese Waypoints waren auch im Road-Book vermerkt. Nur leider gibt das GPS keine Strassen und Wege an, sondern nur eine direkte Linie vom Standpunkt zum nächsten Waypoint, wenn man weiss, wie man das Ding bedienen muss. Weil ich mich ja eh schon verfahren hatte, konnte ich mir auch die Zeit nehmen, jetzt die direkte Linie anzeigen zu lassen. Somit hatte ich die Richtung und den nächsten Punkt, wohin ich fahren musste.

In den Briefings war uns gesagt worden, dass irgendwo ein versteckter Punkt sein könnte, an dem Leute der Organisation stehen. Dann muss man dort anhalten und seine Zeitkarte unterschreiben lassen als Beweis, dass man dort vorbeigefahren war. Wenn man sich an diesem Punkt nicht registrieren lässt, bekommt man Strafzeiten aufgebrummt. Sowohl dem Fahrer des Side-by-Side’s wie auch mir war es egal, ob wir nun einen solchen Punkt verpassten. Nun hatte ich zweitweise einen Side-by-Side im Schlepptau. Nach erfolgreichem Wiedereinfädeln in die Navigation haben wir uns voneinander verabschiedet und sie liessen mich in ihrer Staubwolke zurück. Eine Strafzeit haben wir nicht bekommen. Im Gegensatz zur Rallye Desafio Ruta 40 wurde am Abend das GPS nicht ausgelesen um zu kontrollieren, ob man alle Waypoints angefahren hatte. Es zählte die Zeitkarte, die jeweils unterschrieben wurde an den Check Points.

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Der erste Tuareg

Meine erste Begegnung mit Kamelen, bzw. Dromedaren, war auf einer langen graden Schotterpiste. Die Gruppe kreuzte meinen Weg, gemütlich, selbstsicher und ohne Panik. Begleitet wurden sie von einem Tuareg. Dieses Bild hat sich mir eingeprägt. Vielleicht sind die Tuaregs die besten Navigatoren. Dieses Volk lebt nicht nur in der Wüste, sondern mit der Wüste. Für sie gelten Landesgrenzen nicht und sie haben eine eigene Religion. Ob ich noch mehr Tuaregs sehen werde?

Inzwischen näherten sich mir von hinten Motorradfahrer. Also war ich richtig auf der Spur. Was dann geschah, gab mir Rätsel auf. Ich navigierte nach Roadbook, ICO und meinem Kompass, doch die ersten Motorradfahrer fuhren diagonal zum vorgegebenen Kurs. Kürzen die etwa ab? Woher wissen die das? Einen kurzen Moment habe ich mir überlegt, einfach deren Richtung zu folgen. Aber dann musste ich einsehen, dass das keine gute Idee ist. Viele Teilnehmer der Rallye kennen das Gelände von vorherigen Veranstaltungen oder von Touren. Ich nicht. Wenn ich nun versuche hinter denen herzufahren, dann kann es leicht sein, dass sie mich abhängen und ich mich dann verfahre. Und der Untergrund lässt es nicht zu, eindeutige Spuren zu finden. Also entschloss ich mich, weiter nach meiner Navigation zu fahren und halt ein wenig später an den Checkpoint zu kommen.

Die Sahara ist reich an Funden von Fossilien. So kam ich dann an einem grossen Haus vorbei, in dem Fossilien verkauft werden und ein wenig später an einem Café Sahara. Aus diesem felsigen Gebiet heraus ging es über eine ziemlich anspruchsvolle Geröllstrecke auf die grosse Fläche und zum Checkpoint. Der am Rande parkierte Dacia duster zeige mir, dass Bruno schon auf mich wartete. Nun hatte ich Zeit zum Tanken im nächsten Ort.

Der erste Defekt

Auf Asphalt habe ich dann gemerkt, dass Petit Frère nach links zieht. Der linke hintere Reifen hatte einen Schaden. Wo das Loch war konnte ich gut erkennen, denn der grüne Slim, den ich vorher in die Reifen gefüllt hatte, war hier herausgesprüht. Nun kam mein Bordwerkzeug zum Zug und das Loch war mit Hilfe von Bruno sehr schnell wieder gestopft. Da waren die Reifen von Clemens und Ben doch wirklich mehr in Mitleidenschaft gezogen worden. Sie hatten den Service-Truck zur Tankstelle geordert, denn dort mussten dann gleich die gesamten Reifen gewechselt werden.

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Weil ich mich gleich anfangs der Spezialetappe verfahren hatte und mit grossem Zeitverlust zum Check-Point gekommen bin, nahm ich die Zeitstrafe in Kauf dafür, dass ich nun direkt nach Merzouga geschickt wurde zum Ziel. Also ging es über Asphalt zum Hotel Tuareg.

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